GRUNDLAGEN

Wollen Sie auch Ihre Kreativität mit Stricken- und Häkeln ausleben und ihre individuellen Stücke selbst herstellen? Hier finden Sie die wichtigsten Grundinformationen, die Ihre Arbeit mit Wolle erleichtert.

 

Das Umband
Das Umband enthält alle wichtigen Informationen zur Wolle: z. B. Zusammensetzung, Farb- und Partienummer, Gewicht, Lauflänge, Pflegehinweise, empfohlene Nadelstärke, Maschenprobe und eine ungefähre Angabe zum Verbrauch.
Bewahren Sie die Umbänder beim Beginn Ihrer Arbeit gut auf, denn sollten am Schluss noch Knäuel für die Fertigstellung Ihres Strickstücks fehlen, können Sie auf dem Umband die Partienummer ablesen und entsprechend nachbestellen.

 

Die Partienummer
Garne werden in grossen Kesseln gefärbt, und jede Farbe pro Kessel erhält eine Partienummer. Mit der Farbpartienummer lassen sich also Knäuel aus einer Färbung/Farbbad identifizieren. Wird nun eine Farbe nachproduziert ist es technisch nicht möglich, exakt die gleiche Färbung zu erhalten.. Bei Knäuel mit unterschiedlichen Partienummern kann es somit aufgrund der neuen Einfärbung zu geringfügigen Farbabweichungen kommen. Wir empfehlen Ihnen daher, immer genügend Wolle für ein Strickstück zu bestellen sowie die Umbänder bis zur Beendigung Ihrer Strickarbeit aufzubewahren. Wenn Sie für ein Strickstück doch einmal Wolle nachbestellen müssen, muss die Partienummer angegeben werden.
Die Partienummer wird auf jedem Umband eines Wollknäuels angedruckt (Pie)
TIPP: Falls die gewünschte Partienummer nicht mehr vorhanden ist verwenden Sie die neue Partie z.B. für Bündchen/Kragen. So fällt eine Farbabweichung weniger auf. Stricken Sie Garne mit unterschiedlichen Partienummern nie ohne Übergang in einer zusammenhängenden Fläche.

 

Gewicht und Lauflänge
Auf jedem Umband wird das Gewicht sowie die Lauflänge eines Knäuels angegeben. Leichte Gewichtsschwankungen bei Garnen sind normal; denn alle Garne, ob Naturfaser oder Synthetik, enthalten einen Anteil Feuchtigkeit. Diese wird benötigt, um das Garn problemlos zu verarbeiten. Diese Feuchtigkeit kann während der Lagerung verdunsten. Da Garne jedoch nicht gewogen sondern gemessen werden, und die Lauflänge durch den Feuchtigkeitsaustausch unverändert bleibt, entstehen Ihnen keine Nachteile. Der Begriff Lauflänge legt die Länge des aufgewickelten Fadens fest. Dies gibt ein Anhaltspunkt über die Reichweite eines Knäuels wodurch der Verbrauch (Anzahl Knäuel) für ein Strickstück ermittelt werden kann.

 

Die richtige Grösse
In unseren Strick- und Häkelanleitungen sind meistens mehrere Grössen beschrieben. Die einzelnen, abweichenden Angaben sind durch Klammern voneinander getrennt - dies wird zu Beginn jeder Anleitung genauer erklärt.
Lesen Sie vor Beginn die Anleitung genau durch und markieren Sie sich die entsprechende Angabe für die gewünschte Grösse.
In den Grössentabellen finden Sie alle wichtigen Körpermasse, diese sind die Grundlage für alle Anleitungen.

 

Die Maschenprobe
Die Maschenprobe ist eine wesentliche Voraussetzung für das gute Gelingen Ihrer Strickarbeit. Stricken Sie ein Muster glatt rechts von 12x12cm. Stecken Sie ein Quadrat von 10x10cm aus und zählen Sie dessen Maschen und Reihen. Achten Sie darauf, dass Ihr Strickstück glatt aufliegt und nicht verzogen ist. Vergleichen Sie nun das Resultat mit demjenigen in der Strickanleitung. Am besten zählen Sie die Maschen und Reihen von der Mitte der Strickprobe aus. Sollte Ihre Strickprobe nicht mit der Maschenprobe übereinstimmen, wechseln Sie die Nadelstärke. Wenn Ihre Strickprobe weniger Maschen aufweist, müssen Sie feinere Nadeln verwenden, wenn Sie mehr Maschen haben, dann verwenden Sie eine gröbere Nadelstärke.

 

Die richtigen Nadeln
Es bleibt Ihrer persönlichen Vorliebe überlassen, welches Material Sie verwenden, z.B. Bambus, Holz oder Kunststoff. Für rund gestrickte Strickteile werden meistens Rundstricknadeln verwendet. Die Auswahl der richtigen Nadelstärke ergibt sich aus der Maschenprobe. Stricken Sie eher enge Maschen, verwenden Sie eine gröbere Nadelstärke. Stricken Sie eher lockere Maschen, verwenden Sie eine dünnere Nadelstärke. Auf dem Umband des Wollknäuels und in der Modellanleitung sind jeweils Richtstärken sowie die Maschenprobe angegeben.

 

Die Strickschriften
Jede Strickschrift wird von der Unterkante nach oben gelesen, dem Fortschritt der Strickarbeit entsprechend. Jede Reihe der Strickschrift steht dabei für eine Strickreihe. Alle Hinreihen werden von rechts nach links, alle Rückreihen von links nach rechts gelesen. Wenn die Rückreihen nicht eingezeichnet sind, findet man die Erklärung im Text zur Strickschrift oder in der Zeichenerklärung.

 

Die Schnittskizzen
Anhand der Schnittskizze ist die Form des Modells zu sehen. Ausserdem können Sie am linken Rand, unten und oben die Masse in cm und am rechten Rand die entsprechende Anzahl der Reihen ablesen. Es sind jeweils die einzelnen Arbeitsschritte gekennzeichnet, z. B. vom Beginn bis zum Armausschnitt.

 

Die richtige Pflege
Bitte beachten Sie unbedingt die Pflegehinweise auf dem Umband. Grundsätzlich sollten Strickstücke von Hand oder in einem Wäschenetz im Wollprogramm gewaschen werden. Nur Feinwaschmittel ohne Weichspüler verwenden. Strickstücke liegend trocknen lassen - nie im Tumbler trocknen.

 

Bedruckte und melierte Garne
Alle Garne, die nicht durchgehend einfarbig sind, verändern herstellungsbedingt in regelmässigen Abständen Ihre Farbe, Struktur und sonstige Beschaffenheit. Durch die maschinelle Wickeltechnik ist es nicht immer möglich, alle Knäuel mit derselben Farbe beginnen und enden zu lassen. Betroffen sind alle Garne mit dem Hinweis „print“, „color“, „meliert“, „Ton in Ton“ und Qualitäten mit unterschiedlichen Dicken oder mit einem matt/glänzend Wechsel.
Je nach Maschenzahl kann es passieren, dass immer an der gleichen Stelle auf der Nadel der Farb-und Strukturwechsel stattfindet. Durch kleine Verschiebungen können nicht gewollte Muster entstehen. Die verschiedenen Farben verteilen sich dann in Streifen oder Flecken auf der Fläche Ihres Strickstücks. Nach Zunahmen oder Abnahmen sieht der Farbverlauf wieder ganz anders aus. Dieser Effekt kann schön aussehen und als zusätzliches Gestaltungselement genutzt werden, ist jedoch nicht voraussehbar und zufällig. Wenn Sie einen gleichmässigen Farbverlauf bevorzugen gibt es einen einfachen Trick: Arbeiten Sie Ihr Strickstück mit zwei Knäueln und stricken Sie immer abwechselnd zwei Reihen mit dem einen Knäuel und dann zwei Reihen mit dem anderen. Auf diese Weise folgt jedes Knäuel seiner eigenen Gesetzmässigkeit, die alle zwei Reihen durchbrochen wird. Betrachtet man das Ergebnis in der ganzen Fläche des Strickstücks, ergibt dies einen gleichmässigen Farbverlauf. Man muss jedoch darauf achten, dass beide Knäuel genau gleich beginnen. Dazu wickeln Sie den Faden soweit vom Knäuel ab, bis Sie die richtige Farbe erreicht haben und schneiden den Faden ab– dieser können Sie später zum Vernähen verwenden.
Ausnahme: Garne mit dem Zusatz „Stripes“ sowie Sockengarne sind ganz bewusst mit Spezialdrucken ausgerüstet, so dass sich beim Stricken ohne eigenes Zutun Muster ergeben. Bei diesen Garnen also bitte nie in den Verlauf eingreifen.

 

Passform lange erhalten
Strick- und Häkelsachen bleiben nur dann lange Zeit formschön, wenn sie materialgerecht gearbeitet und sachgemäss gepflegt werden. Unser Tipp: Arbeiten Sie nicht zu lose-halten Sie unbedingt die Maschenprobe ein. Bündchen bleiben in Form, wenn Sie hierfür dünnere Nadeln verwenden, zusätzlich Elastikgarn einarbeiten oder später einen Gummifaden einziehen.
Bei Handwäsche ziehen Sie Ihr Modell nicht aus Lauge und Spülbädern sondern greifen Sie mit beiden Händen darunter und heben Sie das Stück aus dem Wasser. Soweit das Garn maschinen- und schleuderfest ist, sollte das Strickstück auch so behandelt werden. Achten Sie bitte darauf, dass die angegebene Grad-Zahl nicht überschritten wird. Legen Sie Ihre Handarbeit zum Trocknen auf einem Frottiertuch in Form und lassen Sie sie liegend trocknen. Weichspüler sollte nicht eingesetzt werden.